Reisebericht „Malawi“ von Kirsten Bunge

Malawi – Land des Lächelns:

Majete Reserve, Mkumulazi Lodge


Wir fliegen über Nacht nach Johannesburg und am anderen Morgen von dort weiter  ins südliche Malawi. Schon auf dem Flug  nach Blantyre mit South African Airways spüren wir die Herzlichkeit der Crew. In Blantyre begrüßt uns unser guide Osman  mit einem strahlenden Lachen. Wir sind angekommen im Land des Lächelns. Mit Osman fahren wir weiter Richtung Süden, zum Majete Reserve. Wir haben Glück, unser Guide Osman ist sehr redselig und auf der 2,5 stündigen Fahrt erfahren wir viel über die Lebensweise  der Malawier, die überall am Straßenrand gehen, mit dem Fahrrad Waren transportieren oder an der Straße Holz, Orangen, Mangos, … anbieten. Im Majete Reserve angekommen, heißt es erst einmal zu Fuß über eine Hängebrücke auf die andere Seite des Flusses zur Mkumulazi Lodge zu kommen. Mkumulazi gehört zu Robin Pope Safaris (nicht löschen!!) und liegt ausgesprochen schön am Fluss. Mit Osman brechen wir am Nachmittag zur ersten Pirschfahrt auf. Er  ist ein sehr erfahrener  Ranger und ein ausgesprochener Vogelliebhaber.  Abends brechen wir per Boot zum Sundowner auf und beobachten mit einem Glas Gin Tonic in der Hand Elefanten, die zum anderen Ufer schwimmen und das alles in einem rotgefärbten Abendlicht. Eine herrliche Stimmung.

Huntington House, Satemwa Tea Estate

Nach einem morgendlichen Bushwalk am Flussufer mit tollen Hippo- und Krokodilbeobachtungen fahren wir ca. 3 Stunden zum Huntington House, das inmitten von Teeplantagen des Satemwa Tea Estates liegt. Nach komfortablen Zelten im Busch übernachten wir jetzt in einem ehrwürdigen Herrenhaus im englischen Stil – ganz anders und auch wunderschön. Unser Mittagstisch wird unter  hohen Bäumen im Garten gedeckt. Zum Nachtisch, einer köstlichen, selbstgebackenen Lemontarte, wird Tee aus eigenem Anbau  gereicht – very British, very delicious!  Vor unserer  Abreise am nächsten Morgen erleben wir noch eine Teeprobe und werden in die Geheimnisse des Teeanbaus  und die Weiterverarbeitung eingeweiht. Eine tolle Erfahrung, die mich jede Tasse Tee ab sofort bewusst genießen lässt!

Mvuu Lodge, Liwonde Nationalpark

Ein Highlight unserer Reise ist die Anreise auf dem Shire River zur Mvuu Lodge. Auf der einstündigen Bootsfahrt sitzen wir bei Fahrtwind auf dem schnellen Motorboot und eine traumhafte Landschaft zieht an uns vorbei: Palmen, Baobabs, Schilfrohrinseln und im Hintergrund die Berge. Und immer wieder sehen wir Hippos, tolle Vögel, Krokodile und eine große Elefantenherde. Was für ein tolles Erlebnis!!!  Bei Ankunft werden wir von Richard, dem Manager der Mvuu Lodge am Bootssteg empfangen. Er führt uns zu den Zelten, die sehr geräumig und mit einfachen gemütlichen Möbeln eingerichtet sind. Leider haben wir keine  Zeit, uns in die einladende Hängematte auf der Veranda zu liegen, denn es geht direkt zum Lunch und danach auf Pirschfahrt. Am anderen Morgen wird für uns im Busch ein herrlicher Frühstückstisch gedeckt. Die Mvuu Lodge unterstützt die Schule der benachbarten Gemeinde auf der anderen Seite des Shire River. Nach dem Frühstück setzen wir mit dem Boot zum anderen Ufer über und haben die Gelegenheit, die Schule zu besichtigen. Einige Kinder laufen ca. 15 km zu Fuß zur Schule, für uns unvorstellbar und müssen dementsprechend sehr früh aufbrechen. Wir kommen gerade rechtzeitig zur Frühstückspause und die Kinder zeigen uns stolz ihre Klassenräume und Schulhof.

Pumulani Lodge, Lake Malawi

Nach unserer Ankunft in der  Pumulani Lodge am frühen Nachmittag genießen wir unser Lunch auf der Terrasse mit herrlichem Seeblick.  Die Lodge befindet sich als einzige im Lake Malawi Nationalpark an der unberührten Westküste des Sees.  Die zehn Villen, ca. 140 m² groß,  mit ihrem grasbewachsenen Dach bieten ein Optimum an Platz und Komfort, einige davon mit Seeblick. Am liebsten würde ich am Infinity Pool oder am privaten Strand der Lodge entspannen, aber wir brechen direkt nach dem Lunch zu unserer Sunset Dhow Cruise auf: Ein guter Gin Tonic und was fehlt noch: ein toller Sonnenuntergang über dem Lake Malawi. Aus gutem Grund hatte David Livingstone einst den See als „See der Sterne“ benannt. Nach dem Sonnenuntergang erstrahlen die Sterne sowohl am Firmament als auch auf dem See, gleich den Sturmlampen, die die Fischer anzünden für ihre Nacht auf dem See. Wir bestaunen mit dem Teleskop die Sternenwelt und Saturn erscheint uns zum Greifen nah. Am anderen Morgen geht es für uns mit dem Boot auf Sight Inspection Tour, sprich wir schauen uns noch einige andere Unterkünfte am Lake Malawi an. Die anderen Gäste gehen im klaren blauen Wasser schwimmen, paddeln mit dem Kajak entlang der Küste und die Tauchbegeisterten genießen die tolle Unterwasserwelt des Sees. Denn der Artenreichtum der Fische im Lake Malawi ist überwältigend und Experten behaupten, er würde in keinem anderen Gewässer der Welt übertroffen.

Rückflug nach Deutschland

Sehr früh brechen wir mit unserem Fahrer nach Lilongwe auf; trotz unserer Müdigkeit ziehen die Straßenszenen an uns vorbei und wir freuen uns über die Menschen, die am Wegesrand lächelnd stehen und ihrer Arbeit nachgehen. Auf einer privaten Reise werde ich sicherlich mit mehr Zeit zurückkehren in das Land des Lächelns.

Kirsten Bunge, Mai 2014